Industriekaufleute, Steuerfachangestellte, Groß- und Außenhandels
management, Büromanagement und Duales Studium in diesen Berufen
Steuerfach
angestellte
Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten
Die Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten findet teils im Ausbildungsbetrieb, teils an der Berufsschule statt (duale Ausbildung).
Die Ausbildungsdauer beträgt grundsätzlich 3 Jahre, wobei diese unter bestimmten Voraussetzungen verkürzt werden kann.
Voraussetzung für den Besuch der Berufsschule ist i. d. R. ein bei der Steuerberaterkammer Nürnberg eingetragener Ausbildungs- oder Umschulungsvertrag mit einer Steuerkanzlei im Sprengel der Berufsschule Hof.
Der Unterricht in den Fachklassen für Steuerfachangestellte wird an unserer Schule im Einzeltagesunterricht („Teilzeitunterricht“) angeboten,
d. h. der/die Auszubildende verbringt einen Tag (in den Jahrgangsstufen 11 und 12) bzw. zwei Tage (in der Jahrgangsstufe 10) je Woche an der Berufsschule, die übrige Arbeitszeit im Ausbildungsbetrieb.
Stundentafel:
Fach | Jahrgangsstufe 10 (zwei Schultage pro Woche) |
Jahrgangsstufe 11 (ein Schultag pro Woche) |
Jahrgangsstufe 12 (ein Schultag pro Woche) |
---|---|---|---|
Rechnungswesen in DV | 6 Std. | 2 Std. | 2 Std. |
Steuerlehre | 5 Std. | 2 Std. | 2 Std. |
Allgemeine Wirtschaftslehre | 2 Std. | 1 Std. | 1 Std. |
Englisch | 1 Std. | 1 Std. | 1 Std. |
Sozialkunde | 1 Std. | 1 Std. | 1 Std. |
Deutsch | 1 Std. | 1 Std. | 1 Std. |
Religionslehre | 1 Std. | 1 Std. | 1 Std. |
insgesamt |
17 Std. |
9 Std. |
9 Std. |
Anforderungen an die/den Auszubildende/n:
- Interesse am Fach Rechnungswesen (hier insbesondere Finanzbuchhaltung)
- Neigung zum Umgang mit Zahlen, Daten, Rechtsvorschriften und dem PC einschließlich branchentypischer Software
- Fleiß, Bereitschaft zur Weiterbildung
Rein rechtlich gesehen ist kein bestimmter Schulabschluss Voraussetzung für die Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten. Allerdings besitzen die meisten Auszubildenden die mittlere Reife oder Hochschulreife, wobei die Ausbildung – bei entsprechendem Engagement – auch ohne diese Schulabschlüsse gelingen kann.
Weiterreichende Informationen
Internetseiten der
- Bundesagentur für Arbeit
(www.berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest=profession&prof-id=7573) - Bundessteuerberaterkammer
(www.mehr-als-du-denkst.de) - Steuerberaterkammer Nürnberg
(www.stbk-nuernberg.de)
Verbundstudium Steuern (duales System)
Seit dem Schuljahr 2010/2011 bietet die Hochschule Hof in Zusammenarbeit mit der Berufsschule 4 Nürnberg und der Berufsschule Hof ein Verbundstudium an, das die Möglichkeit eröffnet, gleichzeitig den Berufsabschluss „Steuerfachangestellte/r“ und einen europäisch anerkannten Studienabschluss (Bachelor of Arts oder Bachelor of Laws) zu erwerben. Studium und Berufsausbildung können im Rahmen dieser Kooperation innerhalb von 4,5 Jahren abgeschlossen werden. Wer dieses Verbundstudium absolvieren möchte, benötigt die Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife.
Weitere Teilnahmevoraussetzungen:
- Erfüllung der Zulassungsvoraussetzung zur Immatrikulation für den entsprechenden Studiengang an der Hochschule Hof
- Abschluss eines Ausbildungs- und eines Bildungsvertrages bei einer Steuerkanzlei
Weiterreichende Informationen
Internetseiten der
- Berufsschule 4 Nürnberg
(www.b4.nuernberg.de)
- Hochschule Hof
(www.hof-university.de)
- Steuerberaterkammer Nürnberg
(www.stbk-nuernberg.de)
Ansprechpartner
OStR Anton Graf
Tel.: 09281 833090
E-Mail: graf@bs-hof.de
OStRin Doreen Förster
Tel.: 09281 833090
E-Mail: foerster@bs-hof.de

Kaufleute für Groß- und Außenhandels
management
Berufsbild
Kaufleute für Großhandelsmanagement kaufen Waren in über 100 Branchen und verkaufen sie an Handel, Handwerk und Industrie. Sie sorgen für kostengünstige Lagerhaltung und Transportlösungen. Ein wesentliches Ziel ihrer Arbeit ist es, die richtige Ware termingerecht an den richtigen Ort zu liefern. Sie beraten Kunden umfassend über die Eigenschaften der Waren und bieten zusätzlich Finanzierungs-, Service- und Marketingleistungen an.
Typische Aufgaben des Kaufmanns für Groß- und Außenhandelsmanagement mit dem Schwerpunkt Großhandel sind u. a. die Ermittlung des Warenbedarfs und möglicher Bezugsquellen, das Einholen und die Auswertung von Angeboten, der Einkauf von Waren, die Kontrolle des Wareneingangs, die Überprüfung der Rechnungen, die Einlagerung von Waren, die Überwachung von Lagerbeständen, das Erstellen von Tourenplänen für die Warenauslieferung, die Kommissionierung von Waren, die Kalkulation der Verkaufspreise, die Beratung der Kunden, der Verkauf von Waren und die Erstellung von Verkaufsrechnungen.
Wegen der sich stetig verändernden Anforderungen in der Arbeitswelt werden bei der Umsetzung des neuen Lehrplanes die Schwerpunkte auf eine Prozess- und Serviceorientierung sowie auf das Projektmanagement gelegt.
Zudem werden neue Inhalte aus dem Bereich der Digitalisierung (z.B. e-commerce, Einsatz einer ERP-Software usw.) unterrichtet.
Die Einschulung erfolgt auch bei Lehrzeitverkürzung und Umschulung grundsätzlich in der 10. Jahrgangsstufe
Ausbildungs
dauer
Normal drei Jahre, jedoch sind Verkürzungen bis auf 2 Jahre möglich, vgl. §29 BBiG. Bei Verkürzung der Lehrzeit erfolgt eine Aufnahme in der 11. Jahrgangstufe.
Bei guten Noten ist mit Einverständnis des Ausbildungsbetriebs die Verkürzung der Ausbildung um ein halbes Jahr möglich.
Voraussetzung
Voraussetzung ist ein bei der IHK eingetragener Ausbildungs- oder Umschulungsvertrag
Stundentafeln
Den Unterrichtsfächern sind in den verschiedenen Jahrgangsstufen je nach Umfang und Bedeutung der Lerninhalte eine unterschiedliche Anzahl von Unterrichtsstunden zugeordnet.
10. Klasse (1,5 Schultage) |
11. Klasse (1 Schultage) |
12. Klasse (1 Schultage) |
|
Kaufmännische Steuerung und Kontrolle | 2 | 2 | 2 |
Betriebliche Unterstützungsprozesse | 3 | 1 | 2 |
Groß- und Außenhandelsprozesse | 6 | 2 | 1 |
Politik und Gesellschaft | 1 | 1 | 1 |
Englisch | 1 | 1 | 1 |
Deutsch | 1 | 1 | 1 |
Religion/Ethik | 1 | 1 | 1 |
Stundenanzahl | 15 | 9 | 9 |
Abschluss
prüfung
Teil 1 der Abschlussprüfung (schriftlich)
Ø Mitte des zweiten Ausbildungsjahres (Februar/März)
- Organisieren des Warensortimentes und von Dienstleistungen
- Warensortiment und Dienstleistungsangebote bewerten
- Einkauf: Angebote einholen und Waren bestellen und Dienstleistungen beauftragen
- Verkauf: Kundenanfragen bearbeiten, Angebote erstellen und Aufträge unter Beachtung von Liefer-und Zahlungsbedingungen zu bearbeiten
- Kundendaten verwalten und sicher kommunizieren
– Prüfungsdauer: 90 min.
– Wertung: 25 % der Abschlussnote
Teil 2 der Abschlussprüfung (schriftlich)
- Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
– Prüfungsdauer: 60 min.
– Wertung: 15% der Abschlussnote
- Prozessorientierte Organisation von Großhandelsgeschäften
– Prüfungsdauer: 120 min.
– Wertung: 30% der Abschlussnote
- Wirtschafts- und Sozialkunde
– Prüfungsdauer: 60 min.
– Wertung: 10% der Abschlussnote
Teil 2 der Abschlussprüfung (mündlich)
Ø Fallbezogenes Fachgespräch zu einer betrieblichen Fachaufgabe im Großhandel/Außenhandel
- Variante I („Klassische Variante“):
Prüfungsausschuss gibt zwei praxisbezogene Aufgaben zur Auswahl durch den Prüfling.
- Variante II („Reportvariante“):
Prüfling fertigt über zwei betriebliche Aufgaben Reporte zur Auswahl durch den Prüfungsausschuss an.
Prüfungsgebiete:
- Verkauf und Distribution (Fachrichtung „Großhandel“)
- Warensortiment und Marketing ·
- Einkauf und Beschaffungslogistik
– Prüfungsdauer: 30 min.
– Wertung: 20% der Abschlussnote
Bestehen der Prüfung
- Gesamtergebnis mindestens „ausreichend“ (d. h. Durchschnitt >=50 Punkte)
- kein Prüfungsbereich mit „ungenügend“(<30 Punkte)
- ausreichend in mindestens 2 schriftlichen Prüfungsteilen sowie im Fachgespräch
(evtl. einmal mit Ergänzungsprüfung, nur im schriftlichen Teil möglich)
Ansprechpartner
OStR Bernd Bogedain
Tel.: 09281 833090
E-Mail: bogedain@bs-hof.de
OStRin Sabine Haschke
Tel.: 09281 833090
E-Mail: haschke@bs-hof.de

Duales Studium

Duale Ausbildung in den Ausbildungsberufen Industriekaufmann/-kauffrau, Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandelsmanagement sowie Kaufmann/-frau für Büromanagement in Kombination mit einem Studium der Betriebswirtschaft, Internationales Management, Wirtschaftsrecht oder Wirtschaftsingenieurswissenschaften.
Voraussetzung
Voraussetzung für diesen Bildungsgang ist die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife bzw. die Fachhochschulreife. Daneben muss ein Ausbildungsvertrag „Hochschule Dual“ im entsprechenden Ausbildungsberuf abgeschlossen werden.
Ablauf

Der Studiengang „Hochschule dual“ beginnt im 1. Jahr mit der betrieblichen Ausbildung und dem Berufsschulbesuch. Der Unterricht erfolgt in einer dafür eigens zusammengestellten Klasse. Die Lehrpläne der Berufsschule und der Hochschule Hof sind dabei so aufeinander abgestimmt, dass Lerninhalte nicht doppelt vermittelt werden.
Ab dem zweiten Ausbildungsjahr beginnt das Studium an der Hochschule Hof. Dafür werden die Auszubildenden/Studenten von den Ausbildungsbetrieben freigestellt. Um aber die Praxisorientierung zu erhöhen, arbeiten die Teilnehmer des Studienganges „Hochschule Dual“ in den Semesterferien und in einem zusätzlichen Praxissemester dann wiederum in den Ausbildungsbetrieben.
Vorteile
Dieses Modell erspart den Absolventen, im Vergleich zum herkömmlichen Ablauf (Ausbildung, nachfolgendes Studium), 1 ½ Jahre. Zudem erhalten diese während der betrieblichen Ausbildungsabschnitte eine Ausbildungsvergütung. Auch die Übernahme weiterer studienbedingter Kosten durch den Ausbildungsbetrieb ist möglich.
Lerninhalte für Hochschule Dual
Lernfeld | Einordnung nach Prüfungsgebieten | Inhalte | Unterricht in Jahrgangsstufe |
1 | Allgemeine Wirtschaftslehre | In Ausbildung und Beruf orientieren | 10 |
2 | Geschäftsprozesse | Marktorientierte Geschäftsprozesse | 10 |
3 | Kaufmännische Steuerung und Kontrolle | Werteströme erfassen und dokumentieren | 10 |
4 | Kaufmännische Steuerung und Kontrolle | Wertschöpfungsprozesse analysieren und beurteilen | 10 |
5 | Geschäftsprozesse | Leistungserstellung planen, steuern und kontrollieren | 10 |
6 | Geschäftsprozesse | Beschaffungsprozesse planen, steuern und kontrollieren | 10 |
7 | Geschäftsprozesse | Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen | 11 |
8 | Kaufmännische Steuerung und Kontrolle | Jahresabschluss analysieren und bewerten | 11 |
9 | Allgemeine Wirtschaftslehre | Das Unternehmen im gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang einordnen | 11 |
10 | Geschäftsprozesse | Absatzprozesse planen, steuern und kontrollieren | 11 |
11 | Geschäftsprozesse | Investitions- und Finanzierungsprozesse planen | 11 |
12 | Allgemeine Wirtschaftslehre/ Berufsbezogene Projektarbeit | Unternehmensstrategien, -projekte umsetzen, Berufsbezogene Projektarbeit | 11 |
Prüfungen für Hochschule Dual
Zwischenprüfung
Die Zwischenprüfung findet aufgrund der Lehrzeitverkürzung in beiden Bereichen zu Beginn des 1. Schulhalbjahres der 11. Jahrgangsstufe in programmierter Form statt. Die Prüfung bezieht sich auf die Inhalte der Lernfelder 1 bis 6. Die Ergebnisse dieser Prüfung gehen nicht in die Benotung bei der Abschlussprüfung ein. Sie dienen den Auszubildenden und deren Ausbildern lediglich zur Kontrolle des aktuellen Wissensstandes.
Abschlussprüfung (§9 Verordnung über die Berufsausbildung zum Industriekaufmann / zur Industriekauffrau):
Die Absolvierung der IHK-Abschlussprüfung ist in der 11. Jahrgangsstufe vorgesehen und besteht aus den vier Prüfungsbereichen Geschäftsprozesse, Kaufmännische Steuerung und Kontrolle, Wirtschafts- und Sozialkunde und Einsatzgebiet (Präsentation und Fachgespräch).
Im Prüfungsbereich Geschäftsprozesse sind in höchstens 180 Minuten die Antworten zu Situationsaufgaben in offener Form schriftlich zu erstellen.
Im Prüfungsbereich Kaufmännische Steuerung und Kontrolle sind in höchstens 90 Minuten sowie im Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde in höchstens 60 Minuten praxisbezogene Aufgaben – in programmierter Form – zu bearbeiten.
Ansprechpartner
StDin Martina Schlegel-Wohlrab
Tel.: 09281 833090
E-Mail: schlegel-wohlrab@bs-hof.de